Der Commodore C65
Einen richtigen Nachfolger für unseren tapferen Brotkastens kündigte das 64'er Magazin bereits stolz in Ausgabe 04/1988 an. Dieses Gerücht wurde in den folgenden Jahrgängen immer mal wieder bestätigt, auf dem Markt erschien aber nichts. So kam es, dass viele C64 Anwender auf den Atari ST, IBM kompatiblen PC oder das zugekaufte Amiga System wechselten.
Später erhielt Commodore durch den Fall des eisernen Vorganges sogar noch einen Zeitaufschub beim sonst bereits abklingenden Produklebenszyklus des kleinen 8 Bitters, da z.B. in Deutschland plötzlich neue Bundesbürger großen Bedarf an preiswerten und soliden Computersystemen, wie dem C64, hatten. Aber auch diese Anwender ließ Commodore anschließend einfach im Stich.
Nach der Insolvenz von Commodore dann das große Wunder: es lagen bereits funktionstüchtige Prototypen des C65 bei Commodore im Schrank.
Das 64'er Magazin stellte den Prototypen des C65 in Ausgabe 03/1994 vor. Ein C65 wäre allerdings auch nur ein weiterer C128 geworden. Er verfügte nicht mal mehr über ein 5,25" Diskettenlaufwerk, was zu der Zeit noch Standard bei Computern war. Bei PCs wurde einfach erst mal die Kapazität der 5,25" Disketten erhöht, bei voller Kompatibilität zu älteren Disketten. Bei den stark kopiergeschützen Disketten des C64 ein nicht zu vernachlässigendes Problem (Nutzer von gekrackten "Sicherheitskopien" mal außen vorgelassen).
Die C65 Prototypen waren sofort heiß begehrte Sammlerstücke. Man findet sie heute gelegentlich bei namhaften Auktionshäusern und sie erzielen mehrere tausend Euro.
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